Geriatrie

Definition

Geriatrie (Altersmedizin) ist die Medizinische Spezialdisziplin, die sich mit physischen, psychischen, funktionellen und sozialen Aspekten bei der medizinischen Betreuung älterer Menschen befasst. Dazu gehört die Behandlung alter Patienten bei akuten und chronischen Erkrankungen, präventiver Zielsetzung, (früh-)rehabilitativen und speziellen, auch palliativen Fragestellungen (Teil der Definition der Geriatrie der UEMS 2008). Häufig sind die verschiedenen Anteile nicht immer klar voneinander abgrenzbar.

Der geriatrische Patient

Obwohl die Mehrheit der Patientinnen und Patienten, die von geriatrischen Interventionen profitieren, über 75 Jahre alt ist, stellt das kalendarische Alter kein Einschluss- oder Ausschlusskriterium dar. Neben dem Alter spielt die Multimorbidität und vor allem die Vulnerabilität oder Gebrechlichkeit eine wesentliche Rolle bei der Identifizierung von geriatrischen Patienten. Vulnerabilität bedeutet, dass ein geringes Trauma oder eine vergleichbar harmlose Krankheit zu Komplikationen wie erhöhtes Sturzgeschehen, Verwirrtheit (Delir), Immobilität und schlussendlich Verlust der Autonomie führen können. Für den geriatrischen Patienten sind folgende Symptome und Syndrome typisch:

• Kognitive Einschränkung
• Gefahr der Entwicklung eines Delirs
• Immobilität
• Erhöhtes Sturzrisiko
• Inkontinenz von Stuhl und/oder Urin
• Malnutrition und/oder Sarkopenie
• Depression
• Angststörung
• Eingeschränkte Funktion der Sinnesorgane
• Dekubitalulzera
• Chronische Schmerzen
• Medikationsprobleme (Polymedikation, UAW, Non-Compliance)
• Soziale Isolation

Liegen mindestens zwei dieser Syndrome vor, so ist davon auszugehen, dass die Betreuung sinnvollerweise im geriatrischen Setting erfolgen sollte.

• Frailty
• Akutgeriatrie
• Stationäre Geriatrische Rehabilitation